Ambige Wortformen – Ergebnis

Die klassischen Entsprechungen lauten:

mögliche mittelalterliche Schreibung gesuchte klassische bzw. normalisierte Entsprechung

Übersetzung und Hinweise

livitus lividus
libitus
lividus, -a, -um = bläulich
libitus, -us, m. = das Gelüste
Die Schreibung von t für d kommt insbesondere im Frühmittelalter häufig vor (vgl. HLSMA 3, VII § 199). - v für b ist im Mittelalter recht häufig (vgl. HLSMA 3, VII § 215).
lasus lassus
laxus
lapsus
lassus, -a, -um = matt, müde
laxus, -a, -um = locker, schlaff
lapsus, -us, m. = der Fall, Sturz
lapsus, -a, -um = Partizip Perfekt von labor, labi fallen, stürzen
Oft wird im Mittelalter s als ss geschrieben und umgekehrt (vgl. HLSMA 3, VII §§ 277 und 278). - Im Mittelalter kann s(s) manchmal für ps (vgl. HLSMA 3, VII § 207) bzw. x(vgl. HLSMA 3, VII § 282) stehen.
conscilium consilium
concilium
consilium, -i, n. = die Beratung
concilium, -i, n. = die Zusammenkunft
Im Mittelalter kommen manchmal, zum Teil durch Aussprache bedingt, Schreibungen sce/sci für s(s)e/s(s)i und umgekehrt vor (vgl. HLSMA 3, VII §§ 154 und 166).
condittio conditio
condicio
condictio
conditio, -onis, f. (kurzes i) = die Erschaffung
conditio, -onis, f. (langes i) = das Würzen
condicio, -onis, f. = der Zustand, die Bedingung
condictio, -onis, f. = die Mitteilung, der (formelle) Anspruch auf etwas (u. ä.)
Die Schreibungen ti und ci vor Vokal sind im Mittelalter oft austauschbar (vgl. HLSMA 3, VII §§ 157 und 182). - Die lautliche Assimilation von ct zu t(t) ist bereits in der Spätantike belegt und im Mittelalter recht häufig. (vgl. HLSMA 3, VII § 164).
sumnus somnus
summus
somnus, -i, m. = der Schlaf
summus, -a, -um = der, die, das oberste
u kann m Mittelalter manchmal für langes und seltener auch für kurzes o stehen (vgl. HLSMA 3, VII §§ 39-41). - Im Mittelalter findet man gelegentlich die Schreibung mn für m(m) (vgl. HLSMA 3,VII § 249.10).
auttor author
auctor
actor
author, -oris, m. oder auctor, -oris, m. = der Urheber, Schöpfer
actor, -oris, m. = der Vollzieher, Treiber, Kläger
Die Schreibung th für t und umgekehrt ist im Mittelalter verbreitet (vgl. HLSMA 3, VII §§ 134 und 138).- Die lautliche Assimilation von ct zu t(t) ist bereits in der Spätantike belegt und im Mittelalter recht häufig (vgl. HLSMA 3, VII § 164). - Die Schreibung a für au ist oft Folge einer lautlichen Vereinfachung (vgl. HLSMA 3, VII § 78).
fraglantia flagrantia
fragrantia
flagrantia, -ae, f. = die Glut
fragrantia, -ae, f. = der Wohlgeruch
Im Mittelalter kann manchmal l für r oder seltener r für l stehen (vgl. HLSMA 3, VII §§ 233 und 243).
ecus oecus
equus
aequus
oecus, -i, m. = der Saal
equus, -i, m. = das Pferd
aequus, -a, -um = gleich, gleichgestellt, eben (u. ä.)
Die Schreibung e für ae/oe ist im Mittelalter allgegenwärtig (vgl. HLSMA 3, VII § 67). - Bereits im antiken Vulgärlatein und auch im Mittelalter kann quu manchmal zu cuvereinfacht werden (vgl. HLSMA 3, VII § 110).