Formen von Quelleneditionen – Ergebnis
Das Ziel der klassischen historisch-kritischen Methode ist, den ursprünglichen Text aus einem Vergleich der gesamten handschriftlichen Überlieferung zu rekonstruieren. Kritische Quelleneditionen enthalten zudem meist Register, die eine Suche nach Personennamen, Orts- und Flurnamen sowie Sachbegriffen erlauben, sowie einen quellenkritischen Anmerkungsapparat und weiterführende Fachliteratur.
Künftig wollen Projekte wie die multimediale Briefedition der Alfred-Escher-Stiftung, die dMGH (digitale Monumenta Germaniae Historica) oder das im StAZH lancierte Projekt eRQZH diese kritischen Standards als genuine Online-Editionen umsetzen und durch xml-Codierung ein breites Spektrum von Darstellungsformen von Quellen bieten: vom einfachen Lese-Text über die Bilddatei bis zum xml-Text mit verschiedenen zusätzlichen Funktionen wie Varianten, Register etc.
Bei Projekten wie dem (TKR), wo ein ganzer Kernbestand an Akten - 250'000 kurrent-handschriftliche Seiten - durch 15 Transkriptorinnen und Transkriptoren erfasst wird sowie weitere 150'000 Seiten digitalisiert und aufbereitet werden, ist die Festlegung von Editionsstandards eine grosse Herausforderung und auch eine Frage der Ressourcen. Die Edition der Kantonsratsprotokolle und Regierungsratsbeschlüsse seit 1803 im Online-Archivkatalog des StAZH bietet eine zeichengetreue Transkription der Originaltexte. Im Unterschied zu einer historisch-kritischen Edition wird jedoch auf eine textgenetische Darstellung und den kritischen Apparat verzichtet.
Durch die elektronische Volltextsuche werden diese Quellen als zentrales Findmittel für die im 19. Jahrhundert markant ansteigende Aktenproduktion erschlossen und für ein breites Spektrum von Fragestellungen über den Archivkatalog des Staatsarchivs Zürich zugänglich gemacht. Wie man mit diesem Archivkatalog und allgemein mit elektronischen Findmitteln umgeht, erfährst Du in der Übung «Die Suche von Quellen mit elektronischen Findmitteln - das Beispiel «Query» von «scopeArchiv».