Afrika im Fokus – Bildbestand der Deutschen Kolonialgesellschaft (DKG)

Archivaufgabe

Dieses Werbeplakat der Deutschen Kolonialgesellschaft stammt aus der Zeit der Neokolonialbewegung der 1920er und 1930er Jahre, als die Forderung nach einer Rückgabe der deutschen Kolonien thematisiert wurde.

o.A.: «Deutsche Kolonialgesellschaft, Vergeßt unsere Kolonien nicht! Helft sie wiedergewinnen durch Beitritt zur Deutschen Kolonialgesellschaft», o.O. o.D., Universitätsbibliothek Frankfurt a.M., Bildbestand der Deutschen Kolonialgesellschaft, Bildnummer: 039-7027-04. Online: Bildarchiv der Deutschen Kolonialgesellschaft, [Stand: 15.8.2013].

Sammlungsgeschichte des Bildbestands der DKG – Erklärung

Die Deutsche Kolonialgesellschaft (DKG) ging 1887 aus dem Zusammenschluss der Gesellschaft für Deutsche Kolonisation und dem Deutschen Kolonialverein hervor. Als Interessenverband der deutschen Kolonialbewegung bemühte sich die DKG neben der Betreuung der deutschen Auswanderer nach Übersee in erster Linie um die Verbreitung kolonialer Ideen. Die DKG wurde 1933 in den Reichskolonialbund eingegliedert und mit diesem 1943 aufgelöst.

Bilder waren ein bedeutendes Propagandamittel im kolonialen Interesse. So legte die DKG bereits in den 1890er Jahren erste grossformatige  Diapositive zu, um Werbevorträge für das deutsche Engagement in Übersee bildlich zu illustrieren. Mit den Nachlässen der Mitglieder der DKG und durch Schenkungen amtlicher und privater Sammlungen wuchs der Bildbestand in den folgenden Jahren stetig an. Zusammen mit den Ergänzungen von  Reproduktionen weiterer Sammlungen umfasst das Bildarchiv heute über 50'000  Negative,  Glasplatten,  Dias,  Abzüge, Plakate und Postkarten.

Die Bilder dokumentieren verschiedene Bereiche des Kolonialismus, so etwa Entdeckungs- und Forschungsreisen, Handel und Verkehr, Siedlungstätigkeiten, Schule, Mission und Jagd. Es sind aber auch Bilder von Menschen, Landschaften und Tieren zu finden. Den Zielen der DKG entsprechend sollte das gesammelte Material ein möglichst positives Bild der Kolonien und der Kolonialherrschaft vermitteln, die problematischen Seiten wie etwa Unterdrückung, Aufstände und Kriege sind daher kaum vertreten.