Frühneuzeitliche Quellen aus dem Staatsarchiv Zürich
Die «Leichtfertigkeit» einer Köchin
Kundschaften zur Köchin Margareth Bischoff – Ergebnis
Die Kundschaften interessieren sich für die Liebesgeschichten («Unzucht») der Margareth Bischoff, wobei im Vordergrund die Zahl und die Namen der Liebhaber stehen, um auch jene verklagen zu können: Weshalb, wird Dir später noch klar. Das Insistieren auf dem Charakter der Wirtin wiederum lässt vermuten, dass die Kundschafter das Gashaus «Adler» als Bordell verdächtigen.
In ihrem ersten Verhör sagt Bischoff aus, dass sie mit nicht mehr als den neun Männern zu tun gehabt habe, die sie dem Zürcher Ehegericht genannt habe. Darauf wird Margareth Bischoff am 17. April 1668 nochmals vernommen, bleibt aber trotz Androhung von Folter bei ihrer ersten Aussage. Laut Gerichtsurteil, das auf der Rückseite der Kundschaft festgehalten ist, wird die Köchin am 22. April aus dem Gefängnis entlassen, aus Zürich verwiesen, und muss - falls sie zahlungsfähig ist - die Kosten ihres Verfahrens übernehmen. Damit scheint der Fall zu Ende, ohne dass Du viel über die Liebe der Margareth Bischoff erfahren hättest.