Kartular

Schriften aus dem 14. Jahrhundert

Korrekt: Falsch:

Die Stiftung des Kosters durch Elisabeth ist das prioritäre Thema des Buches, deshalb wurde die «Gründungsurkunde» auch als allererste ins Buch geschrieben.

Nahe bei der Stiftungsurkunde stehen Einträge zu Stauffen und Rheinfelden, weil die beiden Güterkomplexe auch als Stiftungsgüter in der Urkunde von Elisabeth erwähnt werden.

Der Basisbesitz wird durch weitere Urkunden belegt. Bemerkenswerterweise werden zuerst die Garantien der weltlichen Herrschaft(en), dann diejenigen von Geistlichen aufgeführt.

Die Einordnung der Urkunden in das Buch erfolgt streng chronologisch: Zuerst kommen die ältesten Urkunden.

Die Gliederung der Urkunden ist so, wie man sie von einem Kloster erwarten würde: An erster Stelle werden die Dokumente des Papstes eingetragen.

Die Stifterin des Klosters ist auf den ersten Seiten nur mit einer einzigen Urkunde präsent, dies zeigt, dass ihre Rolle eher nebensächlich ist.

Die vielen Einträge zu Gütern und Rechten auf den ersten Seiten des Buches zeigen, dass das alleinige und einzige Ziel des Kopialbuches war, den Besitz des Klosters für die Zukunft zu sichern.

Die Bedeutung des Buchanfangs – Ergebnis

Am Anfang des Buches wurde als eine logische Ordnung geschaffen, es handelt sich um eine Art Basisdokumentation: Zuerst wird die Stifterurkunde eingetragen und ihr folgen dann Belege zu Objekten, die im Gründungsbrief erwähnt wurden.
Die Gliederung auf den ersten Seiten ist sehr aussagekräftig und lässt erahnen, worum es beim Anlegen des Buches wirklich ging. Über allem scheint die Würdigung Elisabeths zu stehen, deshalb ist ihre Stiftungsurkunde auch derart prominent platziert. Denkbar ist beispielsweise, dass das Buch zu besonderen Anlässen hervorgenommen und dann auch gezeigt wurde. Die neuere Forschung sieht in dem Buch nämlich auch ein Repräsentationsobjekt.

Für das Kloster selbst war neben dem Andenken an die Gründerin aber natürlich auch die Verwaltung beziehungsweise die Sicherung des Besitzes notwendig. Deshalb werden unmittelbar nach der Gründungsurkunde die Belege für den Gründungsbesitz eingetragen. Das Klarissenkloster wurde durch die zahlreichen Vergabungen nach der Gründung zu einem der reichsten Frauenklöster in der Region. Hervorzuheben ist, dass Schriftstücke von weltlichen Herrschaften fast durchwegs vor denjenigen der geistlichen platziert werden.