Schulaufsatz «Eine Tour auf den Säntis»
Die Alpen als natürlicher Lebensraum sowie als überwindbares Hindernis für Handel und Verkehr gehörten für die in den Schweizer Bergkantonen lebenden Menschen seit jeher zur Realität. Das Verhältnis zu ihnen veränderte sich aber im Laufe der Zeit.
Während sich im 18. Jahrhundert erste Wurzeln jener Alpenromantik finden, die sich wenig später bei der Konstruktion einer Nationalidentität als hilfreich erweisen sollte, wurden die Berge in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gleichsam neu entdeckt, nämlich unter dem Aspekt der sportlichen Herausforderung. Zuvor waren Bergketten im Zuge des Waren- und Informationsaustauschs an günstigen Stellen (Pässen) überquert worden; nun folgten immer mehr Menschen im Sinne einer Freizeitbeschäftigung dem Ruf der Gipfel. Viele Erstbesteigungen ebenso wie die Gründung von Wandervereinen und Alpenclubs fielen in diese Zeit - Wandern wurde zum Volkssport. Anfangs des 20. Jahrhunderts begann dann gleichsam die technische Eroberung der Alpen. Man erkannte zunehmend das ökonomische Potential einer touristischen Erschliessung der Bergregionen und einer Vermarktung landschaftlicher Schönheiten. Dadurch kam ein Trend in Gang, aus dem die Schweiz noch heute einen nicht geringen Teil ihres Wohlstands zieht.
Der nachfolgende Schulaufsatz fällt in diesen Zusammenhang. Im Jahr 1914 berichtet ein Schüler aus St. Gallen von einem Familienausflug mit dem damals brandneuen Säntisbähnchen nach Wasserauen und einer anschliessenden Wanderung im Gebiet des Alpsteins. In der zu transkribierenden Stelle beschreibt das Kind das sich ihm darbietende Panorama.