Winterthur während der Industrialisierung

Bild: «Zürcherstrasse, Schweizerische Lokomotivfabrik (SLM), Gebrüder Sulzer», Winterthur um 1900. Winterthurer Bibliotheken, Sammlung Winterthur, Signatur: 064069_O.

Winterthur war im 19. Jahrhundert ein Zentrum der Industrialisierung. Fabriken siedelten um die Stadt an und zogen scharenweise ArbeiterInnen an. Für die neuen zigtausend ArbeiterInnen gab es aber zu wenig Wohnungen. Die Ärmsten lebten in der Altstadt auf engstem Raum, mit wenig Licht und mangelhafter Ernährung. Daher waren sie häufig krank oder zogen weiter.

Die Fabrikbesitzer waren gezwungen, für ihre ArbeiterInnen Wohnungen zu schaffen, sollten ihre riesig gewordenen Fabriken weiterhin sieben Tage die Woche und 14 Stunden am Tag in Betrieb sein. Sie stiegen in den Wohnungsbau ein. In Winterthur baute unter anderem die Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) Arbeiterhäuser. Diese waren an der Jägerstrasse gelegen. Erkennst du die Reihe kleiner Arbeiterhäuser hinter den imposanten Fabrikgebäuden?

In dieser Übung befasst du dich mit alten Karten und Bauplänen der Stadt Winterthur aus dem Zeitalter der Industrialisierung. Du lernst, diese zu datieren, zu vergleichen und zu interpretieren. Du wirst sehen, dass alte Karten und Baupläne uns erstaunlich viel über den Lebensalltag der Arbeiterschicht vor gut hundert Jahren verraten.

Zitationsvorschlag

Finn Nina Hasler/Merlin Spreyermann/Simon Heiniger/Florian Schwarz: Ad fontes, Winterthur während der Industrialisierung, CC-BY, URL: www.adfontes.uzh.ch/382130 (entstanden im Rahmen der Initiative «Schweizer Jugend forscht»).

Gönnerin: Aktiengesellschaft für Erstellung billiger Wohnhäuser in Winterthur.