Verwaltungsakten des Kantons Zürich aus dem 19. Jh.
Das Begräbnis eines Selbstmörders
In dieser Archivübung geht es weitgehend um Verwaltungsakten des 19. Jahrhunderts aus dem Staatsarchiv Zürich (StAZH). Wir gehen den Fragen nach, wie man mit dem Quellentypus Akte umgehen muss und wie man eine erste Suche mit elektronischen Findmitteln in der Archivdatenbank weiterentwickeln kann, um die eigene historische Recherche im Archiv gezielt zu vertiefen.
Du kommst dabei in Kontakt mit dem elektronischen Findmittel «Query» von scopeArchiv, den digital verfügbaren Zürcher Kantons- und Regierungsratsbeschlüssen ab 1803 (Projekt TKR) sowie weiteren Findmitteln und Dokumenten aus dem StAZH, für die letztlich ein Besuch im physischen/realen Archiv unabdingbar ist.
Die historische Recherche zur Geschichte eines Suizids dient uns dabei als konkretes Beispiel, um mit dem Quellentypus «Verwaltungsakte» vertraut zu werden: Am 27. Juli 1832 nahm sich ein 74 Jahre alter, alleinstehender Mann aus der Umgebung von Bauma durch Erhängen das Leben. Zu diesem Vorfall kannst Du in den Kantons- und Regierungsratsbeschlüssen sehr schnell Akteneinträge finden – dieser nunmehr online verfügbare Aktenbestand entpuppt sich für die Recherche im Archiv also als ausgezeichnete Ausgangslage für Deine Recherche. Doch welche weiteren Dokumente, Fragestellungen und Interpretationsmöglichkeiten verbergen sich hinter diesen faktischen Beschlüssen?
Das Begräbnis des alten Mannes bewegte in der Folge nicht nur die Tösstaler Bevölkerung und die neue liberale Regierung in Zürich. Retrospektiv ist dieser Vorfall als Fanal des sogenannten Usterbrandes vom 22. November 1832, des wohl bekanntesten Maschinensturms der Schweizer Geschichte, interpretiert worden.