Jóns saga helga


Diese Abbildung des Bischofs Jón befindet sich in der Papierhandschrift JS 629 4to, fol. 108v (Handritasafn, Landsbókasafn Íslands – Háskólabókasafn). Dabei handelt es sich um ein Sagabuch aus dem ersten Viertel des 19. Jahrhunderts, das unter anderem die Jóns saga helga enthält. Zeitgenössische Abbildungen von ihm gibt es genauso wenig wie Handschriften aus dieser Zeit.

Die Transkription lautet:

Fyrirbauð hann styrkliga alla hindrvit[te]
þá er fornir menn höfðu tekit af túnglkomum eðr
dægrum eðr eigna daga vitrum mönnum heiðnum, s[va]
sem at kalla Tyrsdag, Óðinsdag eðr Þórsdag, ok sva
um alla viku daga, en bauð at hafa þat dagatal,
sem heilagir feðr hafa sett í ritníngum, at kalla
annan dag viku ok þriðja dag ok sva út.
Übersetzung:

Er (Bischof Jón) verbot nachdrücklich jede Form von falschem Glauben, welche die Menschen früher von den Neumonden oder Tageshälften abgeleitet hatten oder die Tage nach weisen, heidnischen Männern benannten, nämlich Tyrstag, Odinstag und Thorstag, und auf diese Weise alle Wochentage. Er gebot aber jene Tageszählung zu verwenden, welche die heiligen Väter in den Schriften festgesetzt hatten, nämlich zweiter, dritter Tag der Woche usw.

Wegen Bischof Jóns Verbot enthalten die isländischen Wochentage im Gegensatz zu den meisten anderen germanischen Sprachen bis heute keine germanische Götternamen. Sonntag (sunnudagur) und Montag (mánudagur) wurden als einzige in der usprünglichen Form beibehalten, da sie nach Gestirnen benannt sind.