Gísla saga Súrssonar

AM 445 c I 4to, fol. 2r
Von der Gísla saga ist neben der Haupthandschrift nur noch eine mittelalterliche Handschrift, ein Fragment von ca. 1400, erhalten. Es ist nicht möglich zu beurteilen, zu welchen beiden Redaktionen sie gehört, da der Text zu kurz ist. Das Fragment ist stark beschädigt und wurde vermutlich als Bucheinband verwendet.

Die Transkription lautet:

Ok hraera saman allt molldina. ok blodit. enn sidan fellv þeir
aller aa kne. Ok sueria þann eid at huerr skal annars hefna. sem brodur sins. ok nefna
aull godin j uitni. Ok er þeir tokuzt j henndur aller þaa maelti þorgrimr aerinn vanda hefi
ek þott ek giora þetta uid þaa baada þorkel ok Gisla maga mina. en mik skyllder ecke til uid
uaestein.
Übersetzung:

Und sie rühren alles zusammen, die Erde und das Blut. Und dann fallen alle auf die Knie und schwören den Eid, dass jeder den anderen rächen soll, wie seinen eigenen Bruder. Dann rufen sie alle Götter als Zeugen an. Aber als sie ihre Hände hielten, sprach Þorgrímr: Ich habe reichlich Verantwortung, wenn ich dies mit meinen beiden Schwägern Þorkell und Gísli mache, aber nichts verpflichet mich Vésteinn gegenüber.

Vésteinn und Þorgrímr verbinden weder Schwägerschaft noch Blutsverwandtschaft. Gísli tritt darauf ebenfalls aus dem Bund aus. Damit nehmen die Konflikte der Saga ihren Lauf. Vésteinn wird später ermordet. Gísli vermutet Þorgrímr dahinter und tötet ihn. Darauf wird Gísli geächtet und nach Jahren in der Acht kommt er im Kampf gegen seine Verfolger um.