Steuerbuch

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Ein Einblick in die städtischen Vermögensverhältnisse.
Stadtarchiv St. Gallen, Bd. 196, S. 40.

Die Quelle stellt einen Auszug aus dem Steuerbuch von 1411 dar. Man unterscheidet zwei Typen von Steuerbüchern: Bei der Erhebung einer Kopfsteuer wurden alle Personen im steuerpflichtigen Alter aufgeführt, bei einer Vermögenssteuer in der Regel nur die Haushaltsvorstände. Daneben gab es Mischformen der beiden Steuertypen. Bei der in St. Galler Steuerbüchern überlieferten Vermögenssteuer handelt es sich – anders als beispielsweise in Zürich oder Basel – um eine jährliche Abgabe; hatte die Stadt plötzlich höhere Ausgaben, dann erhob sie eine zweite Vermögenssteuer im selben Jahr (z.B. während der Appenzellerkriege).

Mit den Steuerbüchern können die Vermögensverhältnisse aller Steuerpflichtigen erfasst werden. Darüber hinaus geben Steuerbücher Auskunft über die Stadtbevölkerung und deren Entwicklung. Allerdings birgt die Interpretation gewisse Schwierigkeiten: Es stellt sich die Frage, wie vollständig Steuerbücher überhaupt sind, denn Adel, Klerus, Juden und weitere Personen zahlten oft keine Steuern bzw. lebten häufig nur für eine bestimmte Zeit in der Stadt und zahlten deshalb einen einheitlichen Betrag. Zudem ist in der neueren Forschung umstritten, ob die vermögenslosen Schichten in Steuerbüchern, welche eine Vermögenssteuer aufweisen, ausreichend registriert wurden.

Transkribiere die römischen Zahlangaben mit arabischen Ziffern. Belasse die Abkürzungen ex, var (fahrendes Gut) und lig (liegendes Gut) abgekürzt. Transkribiere u mit darübergeschriebenem e als ue und mit sonstigen diakritischen Zeichen als Umlaut.