Im Gegensatz zum Klosterarchiv Einsiedeln ist das Staatsarchiv Zürich kein kirchliches, sondern ein staatliches Archiv: Es übernimmt, erschliesst und konserviert die dauernd überlieferungswürdigen Unterlagen des Kantonsrats, der Regierung, der kantonalen Zentral- und Bezirksverwaltung sowie der Gerichte und Anstalten.
Als historisches Archiv verwahrt das Staatsarchiv zudem das Verwaltungsschriftgut des alten Stadtstaates Zürich bis 1798 (bis zur Helvetik). Im Staatsarchiv Zürich wird also neben den modernen Akten auch der grösste Teil der Akten aus dem Zürcher Ancien Régime aufbewahrt, darunter viele Kirchenakten.
Zürich war Königspfalz und Reichsstadt, Partner und Vorort der Eidgenossenschaft und gelangte nach der Reformation in den Besitz zahlreicher säkularisierter Klöster und Kirchenämter. Die Bestände des Staatsarchivs Zürich sind deshalb reich und von überregionalem Interesse. Und weil Zürich im Laufe seiner Geschichte von (Kriegs-) Schäden mehrheitlich verschont blieb, sind viele der fragilen Papiere erhalten: Die Zürcher Rats- und Regierungsprotokolle etwa liegen seit dem 14. Jahrhundert fast komplett vor. All dies macht aus dem Staatsarchiv einen zentralen Ort für Zürcher Erinnerungen.