Signalement der «letzten Hexe» Anna Göldin

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Stadtarchiv St.Gallen, Missiven, 21. Januar 1782.

Die Transkription lautet:

Anna Göldin, aus der gemeinde Sennwald der
landtvogthey Hochen Sax und Forsteck zugehörig, Zürchergebiets,
ohngefähr 40 jahr alt, dicker und großer leibs statur, vollkomme-
nen und rothbrächen angesicht, schwarzer haaren und augbra-
men, hat graue etwas ungesunde augen, welche meistens
rothlecht aussehen.

Die Stadt St.Gallen erhielt von der Ratskanzlei Glarus ein Signalement, also einen Brief mit der Personenbeschreibung Anna Göldins. Durch die Versendung dieses Signalements sollte die Ergreifung Anna Göldins, die sich zum Zeitpunkt dieses Schreibens auf der Flucht befand, ermöglicht werden. Anna Göldin war Bürgerin der Rheintaler Gemeinde Sennwald, welche zur Landvogtei Hohensax-Forstegg und damit zum Stand Zürich gehörte.

Erklärungen
rothbrächen = in roter Farbe glänzend, rötlich
augbramen = Augenbrauen
rothlecht = rötlich