Jóns saga helga



JS 21 fol., 19v (Handritasafn, Landsbókasafn Íslands – Háskólabókasafn): Ólafur Pálssons Abschrift ist wortgetreu, er ändert aber die Schreibweise. Er setzt beispielsweise Akute über die langen Vokale, schreibt getrennt geschriebene Komposita zusammen und verwendet eine moderne Interpunktion. Es sind aber keine Einflüsse des Neuisländischen erkennbar.

Die Jóns saga helga (JS 21 fol., Handritasafn, Landsbókasafn Íslands – Háskólabókasafn) ist die isländische Übersetzung einer nicht mehr erhaltenen, lateinischen Vita des ersten Bischofs der nordisländischen Diözese Hólar, Jón Ögmundarson (1106-1121). Obwohl die Heiligen in Viten idealisierend dargestellt werden, ist die Jóns saga helga eine wertvolle historische Quelle für die Anfänge des Christentums und der Schriftlichkeit in Island.

Die Saga ist in drei Versionen (S, L und H) überliefert. Die hier vorliegende Papierhandschrift schrieb der Pfarrer Ólafur Pálsson (1814-1876) im Jahre 1841 von der zur L-Gruppe gehörenden Pergamenthandschrift Stock. perg. fol. nr. 5 ab. Er schreibt in der humanistischen Minuskel, die im Laufe des 19. Jahrhunderts die Kurrentschrift verdrängt.

In den folgenden zwei Ausschnitten werden zwei von Bischof Jóns Reformen beschrieben. Er schafft die heidnischen Wochentagsbezeichnungen ab und verbietet den mansöngr, eine beliebte Form der Liebeslyrik. Mit der einen war er erfolgreich, mit der anderen weniger.