Digitalisate im Vergleich mit anderen Ausprägungen von Quellen– Ergebnis


In vielen Archiven wie hier im Staatsarchiv Zürich gibt es Präsenzbibliotheken mit Bucheditionen, Registern und Nachschlagewerken.

Bedenke, dass die Arbeit am Original immer das Problem der Abnützung der Quelle mit sich zieht. Auch aus diesem Grund werden Reproduktionen angefertigt, die das Original langfristig schützen sollen. In dieser Hinsicht kann der Mikrofilm als sicherste Reproduktionsart bewertet werden. Weitere Probleme des Umgangs mit Originaldokumenten sind die örtliche Gebundenheit und die anfallende Wartezeit nach der Bestellung der Archivalien.

Trotzdem ist der Griff zum Original in manchen Fällen unausweichlich: Verglichen mit dem Mikrofilm, der meist nur eine Schwarz-Weiss-Abbildung liefert und nur mit einem geeigneten Lesegerät eingesehen werden kann, werden am Original paläographische und materielle Eigenheiten fassbar. Und obwohl farbige Digitalisate dem Original viel näher kommen, können sie z.B. die Dreidimensionalität eines Urkundensiegels nur bedingt darstellen. Quelleninterpretationen können je nach Fragestellung darunter leiden.

In vielen Fällen reicht der Zugang über ein Digitalisat aber völlig aus; er kann sogar die Arbeit mit den Quellen erleichtern. Insbesondere dann, wenn Digitalisate online verfügbar gemacht werden, wie im Falle des TKR-Projekts, entstehen daraus gewichtige Vorteile: Die örtliche Gebundenheit des Originaldokuments wird überwunden. Somit lassen sich im besten Fall ganze Kernbestände - wie die Kantonsratsprotokolle und Regierungsratsbeschlüsse des Kantons Zürichs - ubiquitär durchsuchen und nutzen. Abgesehen von der Zeitersparnis können auch mehrere Nutzer gleichzeitig an derselben Quelle arbeiten - ein Effekt, der insbesondere in der universitären Lehre seine Vorzüge zeigen wird.

Das gekonnte Lesen und Transkribieren der Quellen bleibt einem aber in allen untersuchten Fällen nicht erspart ...