Mass, Zahl und Gewicht ordnen seit jeher die materiellen Erfahrungen des Menschen. Natürliche Zahlen und Relationen fügen sich zu Systemen, mit denen wirtschaftliche Prozesse gegliedert werden. Masstäbe, Gefässe, Waagen und Gewichtsstücke werden für den praktischen Gebrauch gefertigt.
Seit dem 11./12. Jahrhundert gewinnen Mass, Zahl und Gewicht eine zunehmend rechnerisch abstrakte Bedeutung. Im 13. Jahrhundert beginnen norditalienische Kaufleute die Masse in Übersichten zu erfassen. Jede wichtigere Stadt mit eigenem Markt besitzt ihr Masssystem, wobei die Einheiten, auch wenn sie gleich benannt werden, beträchtlich voneinander abweichen. Die in diesem Kapitel genannten Flüssigkeits- und Getreidemasse beziehen sich auf das Zürcher Mass, entsprechend ihrem Vorkommen in den verwendeten Quellenstücken.