Ein Schatzfund aus Winterthur
Aufgabe 6 – Lösung
Beweise für gefälschte Abrechnungen gibt es keine, Bayonne war tatsächlich eine der produktivsten Prägestätten. Auch waren Münzen aus Paris nicht unbedingt unbeliebter – wobei das Volk die französischen Münzen mit ihren Abbildungen des Herrschers durchaus mit dem König in direkte Verbindung setzte.
Würden sich Münzen im Umlauf gleichmässig verteilen, könnte man davon ausgehen, dass das Verhältnis stimmen würde. Dem ist allerdings nicht so: Durch Einschmelzen, Horten und Handeln entsprechen die Anteile im Geldumlauf nicht mehr den Produktionsanteilen.
Münzfunde sagen durch das Verhältnis der vertretenen Münzstätten indirekt etwas über wirtschaftliche und politische Verbindungen des Fundortes aus. So kann man aus Funden schliessen, dass das Weinland im 17. Jahrhundert nicht hauptsächlich mit Winterthur, sondern vielmehr mit Süddeutschland enge wirtschaftliche Beziehungen hatte.
Nicht nur Münzen aus verschiedenen Münzstätten verteilen sich ungleichmässig, sondern also auch die verschiedenen Nominale. Weshalb wohl wurde dieser Geldbeutel mit 30 Münzen des gleichen Nominals gefüllt?
Diese Überlegungen führen zurück zur Frage, wann, von wem und in welchem Zusammenhang der Fund denn überhaupt zusammengetragen und verborgen wurde. Was geschah mit den Münzen, bis sie verborgen wurden? Wie lange waren sie verborgen?
Dazu kann Dir der Zustand der Münzen Auskunft geben.