Ein Schatzfund aus Winterthur
Aufgabe 8 – Einführung
Die Münzen von der Obergasse 1 kennst Du nun gut. Folgende Fundumstände sind zu beachten: Bei Umbauten 1943 in einem Altstadthaus kamen den Arbeitern im Erdgeschoss einige Silbermünzen entgegen, als sie das Deckengebälk in Angriff nahmen. Bei genauerer Betrachtung merkten die Arbeiter, dass die Münzen aus einem gut erhaltenen Lederbeutel kamen, der von blauen Glassscherben bedeckt war. Diese sollten nach einem Aberglauben das Geld schützen, leider sind sie nicht erhalten, im Gegensatz zum Lederbeutel. Vermutlich wurden die Münzen nicht mehr hervorgeholt, nachdem das Haus 1799 verkauft wurde.
Es ist nun wichtig, zu überprüfen, ob dieser Fund in seiner Gesamtheit eine Ausnahme darstellt oder ob es ähnliche Fälle gibt. Dazu schauen wir in den Kanton Solothurn, wo ebenfalls französische Münzen aus dem 18. Jahrhundert gefunden wurden.
1987 wurden bei der Erweiterung einer Strasse in Mümliswil Silbermünzen entdeckt. Sie befanden sich in den oberen Erdschichten in einem kassettenartigen Tongefäss, das von den Bauarbeitern nicht beachtet und mit dem Aushub entsorgt wurde. Die Münzen wurden in einer Baubaracke aufgehoben und in Portionen der Kantonsarchäologie übergeben. Es ist also nicht sicher, ob alle Stücke geborgen wurden, und genauso wenig, ob alle Münzen weitergegeben wurden. Es handelt sich um 173 Silbermünzen aus dem 18. Jahrhundert: 65 französische Ecus und 20 Demi-Ecus sowie weitere Solothurner, Luzerner und Berner Münzen, schliesslich finden sich auch ein Stück aus der Helvetischen Republik von 1798. Die 65 Ecus stammen aus den Jahren zwischen 1726 und 1793 und sind ziemlich gleichmässig über diesen Zeitraum verteilt. Die Prägeorte liegen in ganz Frankreich verteilt, am meisten Münzen stammen aus Paris (12), Bayonne (9), Pau (7), Limoges (5) und Toulouse (5).
Fast alle haben einen Abnutzungsgrad von 3/3 sowie Korrosionsgrad 1/1. Einige sind justiert, eine einzelne gezielt zerkratzt.
Aus dieser Beschreibung wird Dir einiges bekannt vorkommen...