Mittelhochdeutscher Vokalismus - Ergebnis
Die vollen Vokale in den Nebensilben werden vom Althochdeutschen zum Mittelhochdeutschen zu einem ə (Schwa) abgeschwächt (Nebensilbenabschwächung).
Die entsprechenden mittelhochdeutschen Formen lauten:
| althochdeutsch |
mittelhochdeutsch |
|
zunga 'Zunge' |
zunge |
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tatun 'sie taten' |
taten |
| gigangan | gegangen |
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gisalbōt 'gesalbt' |
gesalbet |
|
zelita 'ich zählte' |
zelete |
Der Nebensilbenverfall hat bei der Substantivflexion zur Folge, dass das Kasussystem weitgehend zusammenbricht. Informationen wie Kasus und Numerus gehen verloren. Dafür entwickelt sich der Artikel, auf den nun diese Kategorien übertragen werden. Beim Verbalsystem ergänzen Personalpronomen die abgeschwächten Endungen. Zusätzlich bilden sich präpositionale Ausdrücke und periphrastische Tempusformen wie Futur, Perfekt und Plusquamperfekt heraus.