Kartular
Schriften aus dem 14. Jahrhundert
Datierung des Codex – Ergebnis
Es liegen Einträge von Urkunden aus den Jahren 1312, 1322, 1335 und 1348 vor.
fol. 13v: 1312 | ...anno domini m ccc xii... |
fol. 35r: 1335 | ...do man zalte von Christes geburte druzehenhundert jar darnach in dem fuenf und drizigstem jar. |
fol. 46v: 1322 | ...anno domini anno domini m ccc vicesimosecundo... |
fol. 91r: 1348 | ... indem Jahr do man von Gottes geburte zalte druzehen hundert und vierzig jar und dar nach in dem achtoden jare. |
Dabei muss die erste Herstellungsetappe im Jahr 1335 abgeschlossen worden sein:
Sieht man sich die Schriftstile genau an, so fällt auf, dass sich der Eintrag mit Datum 1348 von den übrigen unterscheidet. Das Schriftbild ist dort weniger streng und die Buchstaben weisen zum Teil deutlich längere Überlängen auf. Ebenfalls fehlen die roten Markierungen, die in den anderen Texten gemacht wurden. Offenbar handelt es sich beim 1348er-Eintrag um eine Ergänzung, die nach Abschluss der ersten Herstellungsetappe gemacht wurde. Diese Analyse bestätigt auch ein Blick in das Kartular selbst: Ab Folio 88v folgt dort eine Serie von Ergänzungseinträgen, die von einem Bündel Leerseiten beendet wird (ab Folio 94v).
Die Jahre 1335/36 gelten in der aktuellen Forschung auch als Erstellungsjahr für das Kopialbuch. Das Gotteshaus erreichte in den 30er-Jahren eine gewisse Saturierungsphase. Die Besitzungen waren arrondiert worden und der Kirchenbau vollendet. Eine Bestandesaufnahme beim Güterbesitz machte für die Leitung des Klosters in diesen Jahren deshalb Sinn.